Ein Erzähl-Workshop für junge AutorInnen
Samstag, 10. Juni 2017, Prosanova Festival, Hildesheim

“Die Erzählung legt es nicht darauf an, das pure ‚an sich’ der Sache zu überliefern wie eine Information oder ein Rapport. Sie senkt die Sache in das Leben des Berichtenden ein, um sie wieder aus ihm hervorzuholen. So haftet an der Erzählung die Spur des Erzählenden wie die Spur der Töpferhand an der Tonschale. (…) Der Erzähler nimmt, was er erzählt, aus der Erfahrung; aus der eigenen oder berichteten. Und er macht es wiederum zur Erfahrung derer, die seiner Geschichte zuhören,” schreibt Walter Benjamin. Geschichten erzählen ist damit vor allem die Kunst, sie weiter zu erzählen. In diesem Weiter der Adressierung versenkt sich das erzählerische Geheimnis, das immer an den Hörer gerichtet ist. Was muss (mit-)erzählt werden? Und was muss die Erzählung notwendigerweise auslassen, damit sie im Gegenüber Platz finden kann? Welche Geschichte(n) erzählen wir eigentlich, damit sie Gehör finden? In diesem Workshop arbeiten wir an Techniken des story-tellings und der narrativen Weitergabe, der eigenen Vorstellungskraft und ihrer Mit-Teilung.

Am Sonntag, dem 11. Juni präsentierten die AutorInnen die im Workshop gefundenen Erzählstrategien in ihrer Performance “A Story we Remember to Tell”, welche sich an dem Projekt “A Piece you Remember to Tell – A Piece you Tell to Remember” von Silke Bake und Peter Stamer anlehnt. Und hier ein Videomitschnitt, der auf litradio.net veröffentlicht wurde:

http://litradio.net/remember-live/