Eine theatrale Hörspielimprovisation über das zeitgenössische China

In ihrer Stegreiferzählung, der kein schriftlich ausformulierter Text zugrunde liegt, erfinden Daniel Aschwanden und Peter Stamer Figuren und Geschichten aus dem zeitgenössischen China, in welchen sich Fakten mit Fiktionen, eigene Reiseerfahrungen mit offiziellen Berichten und kultureller Anekdoten vermischen. Die dramat(urg)ischen Wendungen der spontan fabulierten Geschichte entstehen in einer Art Pingpong zwischen den beiden Darstellern (Sound: Oliver Stotz). Die beiden greifen den jeweils letzten Erzählstrang auf und erzählen diesen aus einem neuen Blickwinkel weiter. In diesem Dialog verhakt sich fiktional Mögliches mit historisch Unmöglichem, ohne dass sich immer auseinanderhalten ließe, wo Chinas Geschichte aufhört und seine Erzählung beginnt.

Die Performance des Hörspiels verschiebt die Beziehung des Sichtbaren zum Imaginierten zugunsten des visuellen Vorstellungsvermögens und macht Körper sichtbar, die so nicht am (Hör-)Spieltisch sitzen. ‘Chinese Whispers’, englisch für Stille Post, zeichnet ein Chinabild, das das Publikum tatsächlich nur vom Hörensagen kennenlernt.

Eine weitere Version der Performance (aufgeführt am Tanzquartier Wien) gibt’s hier.

Neben der Bühnenfassung ist auch eine vom ORF produzierte Hörspielfassung entstanden, die hier gehört werden kann.

Konzept & Performance: Peter Stamer & Daniel Aschwanden; Musik & Soundesign: Oliver Stotz; Aufgeführt am Tanzquartier Wien, WUK Wien, AULA Milchhof Berlin; supported by Bilderwerfer, Stadt Wien MA 7